Die Ergebnisse des UN-Klimagipfels in Doha
- Dez.
- 13
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Die Erwartungen an den UN-Klimagipfel 2012 in Doha waren von Anfang an nicht hoch. Kurz vor Schluss sah es sogar nach einem Scheitern aus. Aber dann, in einer Mammutsitzung und harten Verhandlungen gab es zumindest einen Mini-Kompromiss. Das Kyoto-Protokoll wird bis Ende 2020 verlängert. Umweltschützer reagieren enttäuscht, denn bei vielen Themen gab es nur kleine Fortschritte.
Unbefriedigende Ergebnisse beim UN-Klimagipfel in Doha
In diesem Jahr trafen sich die fast zweihundert Teilnehmerstaaten vom 26.November bis zum 07.Dezember 2012 zum UN-Klimagipfel in Doha (Katar) zu Verhandlungen zur Umsetzung erneuerbarer Energien und eines besseren Klimaschutzes. Der erreichte Beschluss zur Verlängerung des bestehenden Kyoto-Protokolls bis Ende 2012 ist das enttäuschende Ergebnis. Der Präsident der Konferenz, Abdullah bin Hama Al-Attiyah, setzte diesen Kompromiss nach langen Verhandlungen fast im Alleingang durch. Ab Januar 2013 wird das Protokoll, das Ende 2012 ausläuft, ohne schärfere Verpflichtungen weiter gelten.
Zehn weitere Länder werden neben den bisherigen 27 EU-Staaten bei der neuen Vereinbarung Kyoto II mitmachen. Wichtige Ziele für den Klimaschutz sollen nun in einem Weltklimavertrag ab 2020 festgeschrieben werden, bei dem alle Staaten die Auflagen des Abkommens umsetzen sollen.
Um aus dem Kyoto-Protokoll einen Weltklimavertrag zu machen, der klimaschädliche Emissionen verringert, wurde ein grober Fahrplan dahin vereinbart. Für das Jahr 2014 sollen die zugesagten Ziele für die Minderung des Co2-Ausstoßes kontrolliert werden. Die EU kann in dem Zusammenhang die Verringerung vom Co2-Ausstoß auf minus dreißig Prozent verschärfen. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auch bei Thomas lloyd.
Entwicklungsländer setzen ihre Forderungen nicht durch
Bis 2015 soll nach den Beschlüssen des UN-Klimagipfels ein neues Abkommen verhandelt werden, dass dann die großen Verursacher von Co2-Ausstoß USA und China langfristig gebunden werden können. Dieses Abkommen soll die Grundlage für den zu verhandelnden Klimaweltvertrag und die Umsetzung der Energiewende bilden. Der Vorschlag für einen Weltgipfel für Klimaschutz 2014 vom UN-Generalsekretär Ban Ki Moon wurde von den Teilnehmern begrüßt.
Die Entwicklungsländer konnten ihre Forderungen nach finanziellen Hilfen dagegen nur teilweise durchsetzen. Anfragen nach finanzieller Unterstützung für den Klimaschutz, erneuerbare Energien und die Beseitigung der Klimafolgen wurden nur vage beantwortet. Im Beschluss wurde wohl festgelegt, dass ab 2020 mindestens hundert Milliarden Dollar jährlich zur Verfügung stehen sollen. Eine feste Zusage über die Herkunft und Verwendung der Mittel gab es nicht. Diese Forderungen sollen nun auf der Klimakonferenz im nächsten Jahr in Warschau besprochen werden.
Immer wieder machen nur die europäischen Staaten verbindliche Angaben für Hilfen oder die Einhaltung von Werten zur Verringerung des Co2-Ausstoßes oder der Umsetzung der Energiewende. Die USA und China sind zu keinerlei Zugeständnissen bereit. Und die Entwicklungsländer würden vielleicht gern, erhalten aber kaum die notwendige Unterstützung. Um tatsächlich einen Weltklimavertrag aufzusetzen, bedarf es noch vieler Diskussionen und Zugeständnisse.